Dokumentation 52 min Idee, Buch und Regie von Anne BRAMARD BLAGNY und Josette UEBERSCHLAG
Vor etwa 100 Jahren hat Etienne Jules Marey durch seine
wissenschaftlich-künstlerische Arbeit maßgeblich zur Entstehung des
Kinos beigetragen… Diese Dokumentation soll die Persönlichkeit dieses
außergewöhnlichen Menschen, des Mediziners, des Ingenieurs, des
Künstlers und vor allem des Visionärs zeigen.
Er interessierte sich insbesondere für die Bewegungsabläufe von Pferden
und die Bewegungen der griechischen Tänzer. Mit seinen Studien eröffnete
er eine neue Welt der Wahrnehmung…die nur eine Frage offen lässt: Wohin
wollte er uns damit führen?
Kein Zweifel, er war ein “Burgunder”, aber auch Paris und vor allem
Neapel fesselten ihn. In vollem Bewusstsein über ähnliche Studien von
MUYBRIDGE in STANFORD, Vereinigte Staaten, setzte er seine Arbeit fort.
Reich an Offenheit. Universell.
Als er das Aquarium in der Bucht von Neapel, der Arbeitsstätte des
deutschen Anton Dohrn, für seine Studien aufsuchte, blühte sein
Charakter auf: frei, fernab seiner finanziellen Möglichkeiten, kämpft er
sich durch seine Studien, um Neues zu entdecken. So sucht er und findet
sehr viel, und er hört nicht auf seine Forschungen voranzutreiben….
Heute wollen wir ihn wieder zum Leben erwecken, denn seine Studien an
Meerestieren werden weiterhin in Neapel fortgesetzt. Genauso wie in
Stanford.
In Frankreich, an der veterinärischen Hochschule von Alfort, arbeiten
die Forscher nach wie vor an der Studie der Bewegungsabläufe, wie Trab
und Galopp von Pferden. Diese Forschungen haben nichts an ihrer Relevanz
verloren.
Dijon ist nach wie vor ein zentraler Ort dieser Studien. Die Institute
CNRS und INSERM der Universität Burgund sind die treibenden Kräfte und
bauen auf den Forschungsgrundlagen von Bewegungsabläufen, Musik und
Emotionen von MAREY auf. Das Klavier ist nicht weit entfernt von der
Photografie….
Im Jahre 1892 fand der Komponist und Musiker Maurice Emmanuel seinen
Platz neben Etienne Jules MAREY. Beide teilten sie die Leidenschaft zur
Musik, zum Tanz, zu den Künsten und der Malerei. Dies war die Basis
ihrer innigen Freundschaft. Sie arbeiteten gemeinsam an "Greek
Orchestique"
Heute, im Jahre 2011 sind diese Arbeiten in der Multimedia-Pol ARS
NUMERICA von Montbeliard vereinigt. Weiters sind diese in Saclay, im
"weltgrößten Innovationen Park" zu finden. In der Galerie Marie
Gorsline, Norbert Corsino Ballett oder Alexis GALPERINE Musik Lounge,
wird dieses Erbe ebenfalls gewahrt. Wir können uns nur wundern über
diesen Reichtum. Fragen folgen Fragen, immer schärfer, immer präziser.
Um mit Sicherheit, zu verstehen, was uns motiviert zu leben ...
Spuren seiner Heimat, Reichtum des Exils und der Begegnung, Geheimnis
der Akkorde, der tanzenden Körper, der Bewegungen von Menschen, Meer,
Luft, Leben der Reflexion, all diese Eindrücke in einem Portrait,
unterstützt durch die Musik von Maurice Emmanuel. Jede gemachte
Entdeckung wird mit Hilfe der Wissenschaft untersucht und erklärt, ohne
Umwege.
Zwischen Archivmaterial und Streifzüge in die Welt der zeitgenössischen
Kunst kann Etienne-Jules Marey reibungslos entdeckt werden.
Dieser immense Reichtum, diese Mischung aus Worten und Noten, dies alles ist Etienne-Jules MAREY!