Dass ich mich in La Prée verliebt habe, folgte einer ungewöhnlichen Logik…
Zum ersten Mal habe ich durch Olivier Greif von La Prée gehört, als wir zusammen im hektischen Paris arbeiteten. Er schloss das Skript für die Aufnahme der „Kriegssonate“ ab.
Ich sehe ihn noch genau vor mir, wie er in einem lauten Restaurant am Tisch saß und mir erfüllt von Leidenschaft, Nostalgie und Bedauern von diesem Ort erzählte – seiner Ruhe, seiner Sanftheit. Er wäre der perfekte Ort für eine Reflexion und ein Interview gewesen. Doch ich habe die Änderung des Drehplatzes angesichts unseres Budgets abgelehnt.
In den letzten Jahren ist mir der Name „La Prée“ dann immer wieder begegnet. Musiker und Freunde der Kunst haben ihn zu mir herangetragen. Sie alle waren überzeugt davon, dass es notwendig ist, sich zurückzuziehen und sich manchmal sogar ganz abzuschotten, um schreiben, etwas schaffen, existieren zu können.
Vor etwa einem Jahr habe ich La Prée dann endlich aufgesucht, neugierig, erpicht darauf, diesen Ort endlich kennenzulernen, der von einer Ausgeglichenheit umgeben zu sein schien, die das künstlerische Schaffen erleichterte.
War es Zufall, dass Benoît Menut ausgerechnet an diesem Tag seine Hommage an Olivier Greif darbot, ohne dass ich vorher etwas davon gewusst hätte? Warum habe ich gerade an diesem Tag meine Kamera mitgenommen?
Woher kam die Idee, es zu versuchen, dieses Konzert aufzunehmen?
Noch am gleichen Tag entwickelte sich ein stillschweigendes Einvernehmen zwischen einem Ort, den ich nicht mehr würde verlassen können, einem Komponisten, der mich an die Gelegenheit erinnerte, die ich zehn Jahre zuvor verpasst hatte, und einer bestimmten Musik.
Seitdem habe ich dank der Freundlichkeit und Großzügigkeit der Vereinigung „Pour Que l’Esprit Vive“ die Möglichkeit, an diesem Ort zu leben. Und diese Möglichkeit werde ich auch weiterhin haben.
Ich bin also infolge des Treffens mit Olivier Greif dort hingegangen, habe die Menschen entdeckt, die dort leben – Personal, Künstler, Senioren, Kinder – und habe so auf ganz natürliche Weise die dort herrschende Harmonie aufgenommen, um sie wieder auszustrahlen.
Momente des Glücks, außergewöhnliche Zusammentreffen, die man teilen muss.
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